Mein Roman
Bei meinen Romanen handelt es sich um einen Fantasy-Thriller-Krimi, oder wie ich es liebevoll nenne, einen FaTKri und um einen Sachroman. Eigentlich möchte ich noch gar nicht viel darüber verraten, denn ich denke, dass es noch einige Zeit dauern wird bis ich einen der beiden veröffentlichen kann, doch versuche ich hier hin und wieder kleine Ausschnitte zu veröffentlichen, die mir besonders gut gefallen und schon einen ganz kleinen Einblick in die Bücher gewähren.
[...] Vor dem Fenster unterhielten sich angeregt zwei Vögel, doch schienen sie sich einfach nicht einig darüber werden zu können, wer von ihnen das schönere Gefieder hatte. Das Rascheln der Blätter im seichten Wind, der seine Grüße teils bis an Ihr Krankenbett sandte, untermalte diese Unterhaltung und verlieh ihr etwas Dramatisches. Schließlich wurde es einem der beiden Streithähne zu bunt und das Geräusch seiner Flügelschläge entflog zusammen mit ihm in den sommerlichen Abendhimmel. Der Hartnäckigere der beiden piepste noch einmal überlegen und flatterte dann auch davon, vermutlich auf der Suche nach einem neuen Herausforderer.
Nun da die Vögel ihren Disput beigelegt hatten und blätterraschelnde Stille eingekehrt war, nahm Sie zur Kenntnis, dass sie keinen Verkehrslärm zur Kenntnis nahm. In London konnte Sie sich also nicht mehr befinden und falls doch in einem sehr abgelegenen Teil der Stadt.
Während Sie in Ihrem Bett lag und vor sich hin grübelte, spannte sich vor Ihrem Fenster allmählich das Sternenzelt über den Himmel und der Mond löste die Sonne ab. Als Sie schließlich zu dem Schluss kam, dass Sie all das Grübeln nicht weiterbringen würde und Sie sich aufgrund Ihrer körperlichen Verfassung ohnehin der natürlichen Entwicklung der Dinge hingeben musste, hatte der Mond Ihre Bettdecke bereits in ein silbern schimmerndes Kunstwerk verwandelt. Ihre Füße, Ihre Knie und Ihre Brüste bildeten Erhebungen auf der sonst glatten Oberfläche und warfen malerische Schatten [...]
[...] Eine sanfte Stimme wehte vom Korridor herein:
„Hier drinnen ist sie. Wir haben sie nahe der Bruchstelle gefunden. Wir glauben, dass sie versucht hat hindurch zulaufen.“
„Hindurch zulaufen?“, fragte eine andere Stimme ungläubig, „dummes Mädchen! Wie ist sie hierher gelangt?“
„Wir wissen es noch nicht genau und befragen konnten wir sie auch nicht. Sie ist immer noch bewusstlos.“, bemerkte eine dritte, leiernde Stimme.
„Was habt ihr Ihr bis jetzt verabreicht?“, fragte die zweite Stimme weiter.
„Das Übliche. Jeden Tag zweimal.“, antwortete die erste Stimme sanft.
„Naja“, entgegnete die leiernde Stimme, „vielleicht ist es an der Zeit sie aufzuwecken, oder ihr stärkere Medizin zu verabreichen. Immerhin wissen wir nicht, ob sie noch Andere mitgebracht hat. Wir wissen auch nicht wozu sie hier ist. Wer sagt, dass sie keine krummen Hintergedanken hat?“
„Das kann nicht dein Ernst sein.“, empörte sich die erste Stimme und verbannte damit sämtliche Sänfte aus ihrem Ton, „Wenn wir sie aufwecken, bevor sie stark genug ist, dann könnte sie sterben und wenn wir ihr stärkere Medizin verabreichen, dann besteht das Risiko, dass sie nicht wieder aufwacht!“
„Das Risiko würde ich zum Wohle aller akzeptieren“, stellte die leiernde Stimme fest, „Sie könnte eine Spionin sein.“
„Das ist mir schon klar, dass du das Risiko eingehen würdest“, sagte die erste Stimme kalt, „doch sind hier nicht alle so herzlos wie du! Und was deine Sorge angeht sie könne eine Spionin sein, so kann ich dir versichern, dass sie nicht absichtlich hier ist.“
„Achso, kannst du das?“, mischte sich die zweite Stimme wieder ein.
„Ja! Das kann ich.“, antwortete die erste Stimme bestimmt.
„Achja?“, fragte die leiernde Stimme höhnisch, „und woher nimmst du dieses Wissen? Konntest du das in den Sternen lesen, oder hast du es einfach im Gefühl?“
„Weder noch“, entgegnete die erste Stimme, „Mrs. Andypuff hat in der Litter Lane ihren Schlüssel gefunden. Das legt die Vermutung nahe, dass sie keine Ahnung hat wo sie überhaupt ist und wie sie herkam, geschweige denn wie sie hier wieder wegkommt, sonst hätte sie ihren Schlüssel wohl kaum sorglos liegen gelassen, sondern ihn direkt mitgenommen. Oder siehst du das anders?“
Eine Weile war nichts zu hören, dann gab die leiernde Stimme merkbar widerwillig zu:
„Nein. Die Vermutung liegt nahe. Nichtsdestotrotz“, fügte sie entschieden hinzu, „sollte jemand aufpassen, dass sie nicht fortläuft, oder ihr anderweitig etwas... nunja, passiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie brav in ihrem Bett liegen bleibt, wenn sie aufwacht und nicht weiß wo sie ist.“
„Gut, gut, Jackyl. Stell einen deiner Leute ab, um die Tür zu bewachen. Setz die Behandlung so fort wie gehabt, Bella.“, befahl die zweite Stimme und nach einigen Sekunden der Stille entfernten sich zwei Paar Füße wieder. Ein Paar kam jedoch der Tür noch näher und Sie schloss blitzschnell Ihre Augen, als Sie sah, dass sich die Tür weiter öffnete [...]
[...] Er sah nicht schlecht aus, das hatte seine Schwester ihm immer wieder in ihrem mitleidigsten Tonfall versichert und ihn darauf hingewiesen, dass wenn sie die Liebe ihres Lebens finden könne, Ihm das wohl eines Tages auch gelänge. Und dann verfiel sie in einen 30-minütigen Monolog über die Perfektion, die ihr Verlobter sowohl auf emotionaler als auch auf sexueller Ebene für sie darstellte. Das war für Ihn noch unangenehmer gewesen, als Bobby in der High School bei seinem Referat über die weiblichen Geschlechtsorgane zuzusehen.
Er mochte seine Schwester zwar sehr, doch seit sie mit Wilbert verlobt war, war sie teilweise unausstehlich einfühlsam und verständnisvoll geworden. Und trotzdem schaffte sie es immer wieder Ihm ein ungeheuer schlechtes Gefühl zu geben, immer noch nicht in einer Beziehung mit einem Mädchen zu sein. So schenkte sie Ihm zum 19. Geburtstag einen Ratgeber namens ‚Einsamkeit und wie ich damit umgehe‘, zum 20. Geburtstag ein Handtuch-Set mit Handtüchern ‚Für Ihn‘ und ‚Wirklich nur für Ihn‘ und als er an seinem 21. Geburtstag immer noch allein war, schenkten sie und Wilbert Ihm ein einzig für Ihn umgebautes Tandem mit nur einem Sitz und einem Paar Pedalen [...]
Ein Augenzeugenbericht vom Fall des 1. Augusts im 11 Sloane Court:
„Es war ein arbeitsreicher Tag. Ich hatte gerade die Bettpfannen gereinigt, da baten mich der Oberarzt, Mr. Duff, und die Oberärztin, Mrs. Duff, um meine Hilfe. Das hatten sie noch nie getan. Mich um meine Hilfe gebeten. Und dann helfe ich ihnen natürlich. Sie haben gesagt ein besonders schwieriger Patient würde in wenigen Minuten eintreffen und nur wir könnten ihm helfen. Das haben sie so gesagt. Sie haben gesagt WIR, so als meinten sie auch mich und dann hat Mr. Duff mir zugezwinkert. Und als wir unten am Haupteingang ankommen, da warten schon einige Polizisten mit gezogenen Waffen auf uns. Sie haben abfällig über eine Frau gesprochen, die in dem Transporter war, den die Polizei mitgebracht hatte. Der war ganz schön schwer. Also der Transporter. Und Mr. Duff bittet die Polizisten nicht so schreckliche Dinge über die Frau zu sagen, denn sie sei krank und ihr müsse geholfen werden. Die Polizisten sehen sich nur an und öffnen dann die Tür und da kommt diese Frau raus. Mit ganz vielen Ketten war sie zusammengekettet und sie sah ganz furchtbar aus, als könne sie kaum noch selber laufen. Und dann dreht sich Mrs. Duff zu mir um und bittet mich auf ihren kleinen Sohn, Lucas, aufzupassen, während sie beschäftigt sind. Dann habe ich ihn natürlich an die Hand genommen, er hatte draußen im Garten vor der Klinik gespielt, und habe ihn mit hoch genommen. Ein ganz lieber kleiner Junge. Erst zwei oder drei. Und ich höre wie hinter mir auf der Treppe die Ketten der Patientin rasseln und wie die Polizisten links und rechts neben ihr laufen. Und dann komme ich mit dem Jungen im ersten Stock an und biege um die Ecke, um mit ihm in das Pausenzimmer zu gehen. Kinder haben ja immer Hunger. Und die Polizisten wollten die Patientin hoch in den dritten Stock bringen. Aber als wir, also ich und Lucas, noch nicht einmal den halben Weg den Gang entlang gegangen sind, höre ich hinter mir ein lautes Klirren und Scheppern und Schreie und sehe als ich mich umdrehe nur wie die Patientin so schnell sie mit ihren Ketten kann auf mich zu gerannt kommt. Die Polizisten hat sie anscheinend irgendwie abgeschüttelt. Ich schreie und stelle mich vor Lucas, aber sie stößt mich einfach zur Seite und ich schlage mit meinem Kopf gegen die Wand. Und wenige Sekunden später mache ich meine Augen auf und die Patienten sitzt auf dem Boden und würgt den Jungen. Der Junge versucht die Kette von seinem Hals wegzuziehen, doch die Kette gräbt sich nur noch tiefer in ihn hinein. Er ist schon ganz rot. Und Mr. und Mrs. Duff schreien und weinen und flehen sie an Lucas loszulassen, als sie den Gang hinunterstürmen. Ich versuche mich aufzurichten, aber kann es nicht. Die Patientin zieht mit voller Kraft die Kette um den Hals des Jungen, der sicher immer weniger wehrt. Er wird ganz schlaff und seine von Grauen erfüllten Augen drehen sich in ihren Höhlen nach hinten. Als Mr. Duff bei ihr ankommt, reißt er sie von dem Jungen weg und sie bleibt einfach reglos am Boden liegen, aber der Junge... Der Junge auch und sein Gesicht ist ganz blau und Mrs. Duff schreit vor Entsetzen und schreit und weint und Mr. Duff versucht den Jungen wiederzubeleben und schreit die Polizisten an ihm zu helfen, aber die stürzen sich gerade auf die Patientin und ich kann mich nicht bewegen. Und nach einer Weile hört Mr. Duff auf und sinkt auf der Brust des Jungen zusammen und schreit. Und der Schrei tat mehr weh als sämtliche Schmerzen, die ich jemals gehabt hatte.“
[...] Doch bietet Verständnis keineswegs Schutz vor Enttäuschung; es ist auch kein Substitut für Mitgefühl und spendet erst recht keinen Trost. Es ist lediglich eine Erklärung für die Abwesenheit solcher Tugenden. Nicht mehr und nicht weniger [...]
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Eberhard und Co. (Donnerstag, 14 Juli 2016 13:18)
Lieber Herr Lex,
mit einer großen Erwartungshaltung, ähnlich wie bei Pokemon GO, fieberten wir dem Release Ihrer Seite entgegen. Einen Tag später können wir Ihnen überglücklich und mit Stolz mitteilen, dass sie als eine Hommage an den Künstler selbst gesehen werden kann. Kurzum, rundum, Gelungen!
Besonders das „Bildergenre" zeigt, dass die Aussagen einer zwei- oder dreidimensionalen, visuellen Darstellungen den Informationsgehalt übersteigen von nicht weniger als zehn hoch drei Satzteilen.
In diesem Sinne
"Wer nicht gewillt ist, ein Risiko einzugehen, wird nicht damit rechnen können, ein wie immer geartetes günstiges Resultat zu erzielen."
lg
Fangirl555 (Dienstag, 08 Januar 2019 10:58)
Du hast einfach die richtige Stimme um Hörbücher aufzunehmen! :D